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Unteres Kriegerdenkmal

Rotsandsteinsäule, errichtet 1895

Im Frühjahr des Jahres 1895 beschloss der Magistrat des Marktes die Errichtung eines Kriegerdenkmals zwischen dem oberen und dem unteren Markt. Es sollte nicht mehr als 2500 Mark kosten + eine jährl. Spende von 50 DM für bedürftige Veteranen u. Krieger. Der Stein unseres Denkmals stammt aus Wertheim/Main.

Am 1.9.1895 wurde die Grundsteinlegung (Lieferung erfolgte am 26.9.1895) und am 6.10.1895 aus Anlass der Feiern zum 25. Jahrestag des Sieges der deutschen Truppen in der Schlacht von Sedan die Übergabe der korinthischen Säule aus Rotsandstein feierlich begangen (an der Schöferkreuzung wurde bereits am 4.3.1871 auf Befehl von König Ludwig II. eine 2. Friedenslinde gepflanzt). Um die Jahrhundertwende wurde diese aber von einem Blitz gefällt. Im gleichen Jahr wurde dann die heute noch stehende 3. Friedenslinde gepflanzt. Die allererste Schlosslinde schützte die Friedrichsburg 1839 beim letzten Großbrand vor den Flammen. Sie wurde aber dabei so stark beschädigt dass der Kaufmann Winkler Angst hatte sie würde auf sein Haus fallen. Die königl. Regierung versteigert den Lindenplatz inkl. der Schlosslinde im Dez. 1851 an die Stadt Vohenstrauß welche dann 1858 den Baum wegen der Brandschäden auch abgesägt und beseitigt hat. Im Grundstein befindet sich eine Urkunde mit den Namen der 41 Kriegsteilnehmer. Hergestellt wurde das Denkmal vom Bildhauer Bock aus Weiden. Es erinnert an die 42 Kriegsteilnehmer (zwei davon sind gefallen) aus Vohenstrauß am Deutsch-Französischen Krieg von 1870/1871. Im Sockel der Säule sind deren Namen in Marmorplatten eingraviert. Auf dem Kapitell der Säule befindet sich ein zweites schlichter ausgeführtes, das als symbolisches Nest für die Bronzeplastik eines Reichsadlers von der Metallwarenfabrik Geißlingen dient. Zur Enthüllung wurden sämtliche Feldzugssoldaten und Schulkinder durch die Stadt in den Wirtschaften bewirtet. Der Sedanschlacht wurde jährlich gedacht. Angeregt wurde die Errichtung der Gedenkstätte durch den 1876 von Freiherr v. Tucher gegründeten Kriegerverein des Ortes.

Zwischen 1930 und 1933 wurde die eiserne Umzäunung entfernt und die Hecke gepflanzt.

1945 wurde das Denkmal, nach Aufzeichnungen von Donat Pinter, beim Beschuss durch die Amerikaner ebenfalls beschädigt und 1947 durch den Stadtrat wieder hergerichtet. 1957 umgestaltet.

Im Dez. 1982 stürzte ein Sturm den Adler vom Denkmal – die Stadtväter bestellten 1984 von der Straubinger Metallgießerei Gugg einen neuen für 7500 Mark aus Bronze gießen (der alte mit Gips ausgegossene befindet sich im Depot des Heimatmuseums).

August/September 2013 wurde das Denkmal komplett (unter Einschaltung des Denkmalschutzes) renoviert. Die Säule zeigte Risse und der Adler hatte sich (wieder einmal) bedenklich gelockert. Die Renovierung wurde von Stein Schmidt (zwischen den Städten) für 12.000 Euro ausgeführt.

Anfangs Dez. 2015 wurden mit dem farbig angestrahlten Denkmal der Opfer des Terroranschlags in Frankreich gedacht!

2021 wurde die Beschriftung des Denkmales neu vergoldet.